Montag, 22. Februar 2010

Lektion2 Ausreißer Erasmus


Lektion Nr. 2 : Ausreißer Erasmus
Wer kennt sie nicht, die Stereotype über Erasmus. Ohne lang nachzudenken fallen mir direkt einige ein : Da käme natürlich an erster Stelle ausschweifender Konsum alkoholischer Getränke, damit zwangsläufig verbunden der Besuch diverser Festivitäten, welche gern bis in die späten Morgenstunden anhalten, wenig Schlaf, Vernachlässigung akademischer Pflichten und zu guter letzt Verbesserung der Sprachkenntnisse auf vor allem unanständigen Niveau.
Jetzt möchte ich hier gar keine Lanze für all jene Erasmus Studenten in Europa brechen, welche diesen Vorurteilen widersprechen, schließlich ginge es ja um kulturellen Austausch und Erweiterung des Horizontes. Ersteres muss ja Letzteres nicht ausschließen. Doch auch ich war bisher davon überzeugt, dass besagte Stereotype eben nur Stereotype sind und auf mich wenn überhaupt nur teilweise und nur unter bestimmten Umständen und wenn überhaupt, dann erst… zutreffen. Heute wurde ich eines Besseren belehrt: In einer meiner Vorlesungen (übrigens ich studiere Psychologie) teilte der Professor einen Fragebogen aus. Dieser Fragebogen befragte uns nach unseren Konsumgewohnheiten der letzten 15 Tage. Es wurde detailliert nach Menge, Häufigkeit und Zeitpunkt (Wochenende oder nicht) des Alkoholverhaltens gefragt. Zudem gab es einige Fragen zu dem Befinden wie: Schaffe ich es die mir gesetzten Ziele an zu gehen etc. Ok ein Fragebogen eben. Alles anonym. Kein Ding habe ich schon hunderte von ausgefüllt. Ok. Ran ans Werk: Also wie viel weinhaltige Getränke habe ich unter der Woche in den letzten 15 Tage konsumiert, tja da war die Abschiedsparty von… und die von … so 3 oder 4. Wie viel Bier, tja also im Shamrock trinken wir ja immer ein Bier oder auch mal 2 und dann war da noch…Mix-Getränke…tja das war dann nur Rum und Cola unter der Woche stolze 0. Chupitos (Kurze) oh naja das waren hmm… Ich schiele zu meiner Banknachbarin (ebenfalls Erasmus) Sie zählt an ihren Fingern ab, unsere Blicke treffen sich und plötzlich müssen wir verschämt grinsen. Wir waren noch nicht beim Konsum am Wochenende angelangt. Sport in den letzten Tagen mussten wir verneinen, Ziele erreichen, hmm, irgendwie essen wir auch mehr, können abends lang nicht einschlafen und wachen spät erst wieder auf…
Ich flüster ihr zu: „Sollten wir nicht Erasmus auf unsere Fragebögen schreiben? Damit verzerren wir doch völlig den Durchschnitt.“
So viel zu Stereotypen. Na dann Cheers!
Besos
marie

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